Drei Kontaktpunkte verbinden Pilot und Biker: Lenker, Sattel und Pedale. Wer hier feinjustiert, hat mehr Spass auf dem Trail. Ein perfektes MTB-Setup macht Biken nicht nur bequemer, sondern verleiht mehr Kontrolle und sorgt so für einen schnelleren Lernerfolg.
Breite Lenker sind nicht ohne Grund im Trend. Sie verleihen mehr Kontrolle, besonders auf schnellen und/oder technischen Abfahrten. Für All-Mountain- und Enduro-Bikes 760 mm bis 780 mm. Wer in engem Terrain unterwegs ist, kann auch einen “etwas” schmaleren Lenker montieren (740 mm).
Hebelwinkel
Um den Hebelwinkel einzustellen setzt sich der Pilot auf den Sattel. Für einen optimalen Hebelwinkel sollte sich der Bremsfinger (Zeigefinger) ungefähr in der Verlängerung des Unterarms befinden.
Hebelposition
Mit dieser Einstellung hat der Pilot alles im Griff und kann die Bremse perfekt dosieren. Die Hand nutzt die gesamte Breite des Lenkers, und der Zeigfinger liegt mit der Fingerkuppe am äussersten Punkt des Bremshebels, denn nur damit hat man maximale Kraftübertragung und Sensibilität.
Besonders hier hat jeder seine persönlichen Vorlieben. Es gibt drei Punkte, die man beachten sollte: Sattelhöhe, Sattelwinkel und Sattelposition.
Sattelhöhe
Der Fahrer setzt sich auf den Sattel und das Pedal steht am tiefsten Punkt. Er stellt die Ferse auf das Pedal. Nun sollte das Knie durchgedrückt sein. Erreicht der Fahrer die Pedale nicht, muss der Sattel tiefer, ist das Knie noch leicht gebeugt, muss der Sattel höher eingestellt werden.
Sattelwinkel
Als Ausgangsposition kann der Sattel horizontal mit der Wasserwaage ausgerichtet werden.
Sattelposition
Damit die Kraftübertragung der Beine optimal ist, muss der Sattel in der Horizontalen richtig eingestellt sein. Bei horizontaler Kurbel sollte das Lot von der Kniespitze durch das Ende der Kurbel laufen. Verschiebe den Sattel nach vorne oder hinten, bis das Lot passt. Steht der Sattel zu weit vorne/hinten, können Knieschmerzen entstehen. Ich persönlich habe den Sattel immer relativ weit vorne positioniert, um zu vermeiden, dass das Vorderrad in steilen Uphills den Kontakt mit dem Untergrund verliert.
Wer sich erst einmal an den Ein- und Ausstieg gewöhnt hat, schwört meist auf die feste Verbindung, welche die Klickpedale gewährleisten. Die Argumente, die für Klickpedale ins Feld geführt werden, sind so alt wie das Pedalsystem selbst: sie erlauben einen runderen und effizienteren Tritt, die Pedale können in der Aufwärtsbewegung hochgezogen werden und vermitteln dank der festen Verbindung in den meisten Fällen ein Gefühl der Sicherheit. Klickpedalen habe sich daher allgemein, eventuell zu Unrecht, durchgesetzt. In der Praxis werden sie jedoch oft zu Krücken für schlechte Tritt- und Fahrtechnik!
Um eine saubere Fahr- und Tritttechnik zu erlernen und um sein Bewegungsrepertoire auf dem Mountainbike stetig zu steigern, eignen sich erfahrungsgemäss Flat Pedals, also Pedale ohne Klick-Mechanismus, besser. Mit Flat Pedals fällt das Üben von z.B. Bunny Hop, Wheelies und Hinterrad versetzen definitiv einfacher. Ein Kriterium für viele Mountainbiker ist der Nutzen in fahrtechnisch sehr anspruchsvollen Passagen, wo sie bei Bedarf den Fuss sofort vom Pedal nehmen können. Ausserdem hat das System den Vorteil, dass in der Sohle kein Pedalhaken festgeschraubt ist, der in Tragepassagen insbesondere auf nacktem Fels die Trittsicherheit stark beeinträchtigen kann.
Beim Reifendruck geht es vor allem um die Balance - zu viel geht auf Kosten der Traktion, bei zu wenig steigt das Risiko eines Durchschlags. Für den optimalen Reifendruck sollte man einen Kompromiss finden, der die Felge und den Schlauch (Snakebite!) ausreichend schützt, aber gleichzeitig genügend Traktion und Stabilität bietet. Folgende Faktoren sind entscheidend für den Reifen-Luftdruck: das Fahrergewicht, die Felgenbreite, das Reifenvolumen, die Reifenlauffläche und der eigene Fahrstil.
Beim Vorderrad werden -0.1 und beim Hinterrad +0.1 bar gegenüber dem Mittelwert empfohlen. Bei nassend Bedingungen (Regen, Matsch) wird der Luftdruck um 0.1 bis 0.2 bar abgesenkt. Bei härterer Gangart (Park, Flowtrail, Marathon, Hochalpen) wird der Mittelwert um bis +0.2 bar erhöht.
Die Einstellungen können sich bei Temperaturunterschieden verändern! Auch zu beachten ist das jeweilige Fahrergewicht (mit oder ohne Rucksack etc.). Um die Federhärte einzustellen, benötigst du eine spezielle Dämpferpumpe.
SAG und Rebound (Zugstufe)
Checke zuerst den Sag deines Dämpfers. Setze dich dafür in der Ebene sanft mit deinem ganzen Gewicht auf den Sattel. Der SAG sollte bei 20-30% liegen. Passt er nicht - dann passe den Luftdruck an. Danach stellst du die Dämpfung ein. Rebound: Beim Pumptest sollte sich das Heck lebendig anfühlen, jedoch nicht nach oben schnalzen. Hier ist etwas Gefühl gefragt.
SAG (Negativfederweg)
Die Luftkammer(n) für das Basissetup in Anlehnung an die Werte, die vom Hersteller für euer Gewicht (fahrfertig) empfohlen werden befüllen. Bei den meisten Federgabeln ist der empfohlene Luftdruck für das jeweilige Fahrer:innengewicht auf einem Kleber auf der der Rückseite des linken Tauchrohres abzulesen.
Der Negativfederweg (SAG) sollte je nach Fahrweise und Vorliebe zwischen 15% und 25% des maximalen Federweges liegen. Wichtig: Die Gabel sollte komplett ausgefahren und keine Plattform aktiviert sein. Zu Beginn den Gummiring nach unten schieben. Um den SAG zu ermitteln, stellst du dich in Abfahrtsposition (stehend) auf deine Pedale. Nun vorsichtig vom Bike steigen und den Abstand zwischchen Gummiring und Abstreifer messen. Gegebenenfalls Luft nachpumpen oder ablassen. Viele Hersteller drucken Tabellen mit Richtwerten zu deinem Gewicht auf die Gabel (meist auf der Rückseite des linken Tauchrohres). Alternativ als ersten Richtwert dein Körpergewicht „in PSI“ ins Fahrwerk geben.
Dämpfung
Stelle zunächst Compression und Rebound entsprechend des Luftdrucks nach Herstellerempfehlungen ein.
Federgabel - Rebound (Zugstufe)
Deine Gabel sollte so lebendig wie möglich sein. Stelle den Rebound (Ausfedergeschwindigkeit) also grundsätzlich schnell ein. Hebt dein Vorderrad beim Pumptest (siehe unten) ab, ist sie zu schnell. Bei zu langsamer Ausfedergeschwindigkeit drehst du den Knopf wenige Klicks heraus - federt die Gabel zu schnell aus, drehst du ihn entsprechend rein.
Pumptest: mit vollem Körpereinsatz die Gabel belasten und anschliessend ungehindert ausfedern lassen. Das Vorderrad sollte dabei gerade nicht vom Boden abheben.
Je nach Modell ist der Rebound getrennt in High- und Lowspeed Rebound einstellbar.
Auch die Compression ist teils getrennt in High- und Lowspeed Compression einstellbar.
Federe dein Bike vorne wie hinten gleichzeitig ein. Das Fahrwerk sollte sich vorne und hinten "ausgewogen" anfühlen. Rebound also gleich "schnell", ausserdem sollte sich das Fahrwerk nicht vorne oder hinten deutlich härter/weicher anfühlen.